BegriffErklärungQuelleSchlagwort
InterbankengeschäftAlle Aktivitäten auf dem Geldmarkt, die von Geschäftsbanken ausgehen, finden unter dem Namen Interbankengeschäft statt. Wesentlicher Geschäftsgegenstand ist das kurzfristige Ausleihen und Verleihen von Geld unter den Geschäftsbanken und Kreditinstituten. Daneben werden auch Aktien und Wertpapiere untereinander gehandelt. Das Interbankengeschäft bildet einen bedeutsamen Geschäftszweig, wo gute Gewinne zu erzielen sind. Die Durchführung dieser Geschäfte an diesem spezifischen Geld- und Kapitalmarkt verlangt eine extra Zulassung, die nur Banken mit sehr guter Bonität erhalten, damit das Risiko unter den handelnden Partnern gering bleibt. Die beim Interbankengeschäft entstehenden und in Anwendung kommenden Konditionen bilden die Basis der jeweiligen normalen Kundengeschäfte. Wichtigster Grund für die Geschäftsdurchführung ist die Refinanzierung der Geldinstitute durch Geldhandel, Geldleihen und Geldverleihen. Das Interbankengeschäft ist fest integriert im System des weltweiten Handels von Kapital und Geld, ebenso von Wertpapierhandel und Währungshandel. Banken treten beim Interbankengeschäft auch als bedeutende Investoren von Unternehmen auf und nutzen Kursunterschiede von Währungen zur Gewinnerzielung.I 
Interner ZinsfußEin interner Zinsfuß wird in der dynamischen Investitionsrechnung verwendet. Er dient der Beurteilung einer Investition. Dabei werden Einnahmen und Ausgaben diskontiert, sodass der Kapitalwert null ermittelt wird. Mit dem internen Zinssatz werden Liquidationserlöse abgezinst und die Überschüsse hinzugerechnet. Ein interner Zinsfuß kann graphisch und rechnerisch ermittelt werden. Dabei werden zuerst zwei unterschiedliche Werte i1 und i2 angesetzt. Durch die Multiplikation der Überschüsse mit den Abzinsungsfaktoren für i1 und i2 werden die Barwerte ermittelt. Von der Summe der Barwerte der einzelnen Jahre werden die Anschaffungskosten abgezogen; so wird für den festgelegten Zinssatz der Kapitalwerte CO1 und C02 ermittelt. Anschließend kann ein interner Zinsfuß aus der Differenz von i1 und dem Produkt von C01 sowie dem Quotienten der Differenzen von Zinssätzen und Kapitalwerten ermittelt werden. Das Ergebnis ist der interne Zinsfuß. Dieser Wert dient dem Vergleich der Vorteilhaftigkeit verschiedener Investitionen, kann aber für die Berechnung des optimalen Zeitpunktes einer Ersatzinvestition verwendet werden.I Z 
ISDAInternational Swap Dealers Association; Zusammenschluss der führenden im Swap-Markt aktiven Banken.I 
ISMAInternational Securities Market Association; selbstregulierende Organisation und Wirtschaftsverband für den internationalen Wertpapiermarkt. Hauptaufgabe ist die Beaufsichtigung und Regulierung des sich schnell ändernden Marktes durch Ausgabe von Richtlinien und Empfehlungen.I 
KassageschäftHandelsgeschäft (z. B. Devisen-, Geld- oder Wertpapiergeschäft), dessen vollständige Abwicklung (Erfüllung) innerhalb einer kurzen Frist nach Abschluss des Geschäfts erfolgt. Kassageschäfte können Zug um Zug oder free delivery abgewickelt werden.K 
KontraktwertDer Kontraktwert gibt die Menge des Basiswertes an, die einem Future-Kontrakt zugrunde liegt.K 
KreditmarktDer Finanzmarkt unterteilt sich in Bereiche, wobei einen davon der Kreditmarkt darstellt. Der Kreditmarkt zeigt sich, wo verschiedene Kreditgeschäfte zum Abschluss gebracht werden. Kreditgeber und Kreditnehmer treffen aufeinander, um einen Interessenausgleich zu erreichen und letztlich miteinander ins Geschäft zu kommen. Beide Verhandlungsseiten wollen das Beste aus dem jeweiligen für Geld vorliegenden Angebot und Nachfrage machen, was bedeutet, einen guten Preis beim Geld zu erzielen. Geld, welches der Kreditgeber besitzt und gewinnbringend bei Verzinsung einsetzen möchte, und welches ein Kreditnehmer nicht genügend oder in nicht ausreichendem Maße besitzt, dieses aber zu günstigen Konditionen leihen möchte. Der Kreditmarkt ist kein Börsenmarkt, wie er für den Wertpapierhandel besteht. Er entsteht durch die Geschäfte und Aktivitäten von Bankkunden und Banken. Über den Kreditmarkt versorgen sich die Kreditnehmer mit Geld und geben gleichzeitig den Kreditgebern die Chance, ihr Geld mit Gewinn anzulegen. Die Kreditgeber erhalten Zinsen, weil sie ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum Personen überlassen.K 
KreditzinsenEin Kreditnehmer zahlt einem Kreditgeber anfallende Zinsen als festgelegte vereinbarte Kreditzinsen. Diese erhöhen sich entsprechend der Kreditsumme, da die Kreditsumme die Basis der Zinsberechnung ist. Es werden unterschiedliche Zinssätze unterschieden. Der Unterschied zeigt sich als Kreditzinssatz und effektiver Jahreszinssatz. Ein effektiver Jahreszinssatz enthält neben den Kreditzinsen auch die von einem Kreditgeber berechneten Gebühren und Provisionen. Er bildet eine ideale Grundlage, um Kredite miteinander zu vergleichen. Die Kreditzinsen befinden sich in Abhängigkeit von den durch die Zentralbank festgelegten Leitzinsen. Eine Leitzinssenkung zieht automatisch verminderte Zinsen für Kapitalerträge und fallende Kreditzinsen nach sich. Es lohnt sich in Zeiten geringer Leitzinsen, einen Kreditvertrag mit einer Zinsfestschreibung für einen längeren Zeitraum abzuschließen. Bei hohen Leitzinsen ist die flexible Vertragsgestaltung mit offener Zinsgestaltung zu empfehlen. Die Kreditzinsen können ebenfalls als Gebühren, die ein Geldgeber für die Geldverleihung verlangt, bezeichnet werden. Steigen die Zinsen für einen Kredit, erhöhen im selben Maße die Kosten für einen Kredit.K Z 
LeitzinsDer Leitzins ist der von der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen ihrer Geldpolitik festgelegte Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Gelder von der EZB ausleihen können.L 
LeverageUnter Leverage versteht man ein Hebelgeschäft in der Finanzwirtschaft. Hierbei wird z. B. ein Kredit aufgenommen (Fremdkapital). Dieser wird in eine Versicherung oder Kapitalanlage investiert, welche eine höhere Verzinsung als der Kredit hat. Oftmals werden mit einem Teil der Kapitalanlage die Zinsen des Kredits getilgt. Ist die Kapitalanlage abgelaufen, also die Festlegungsdauer beendet, so wird der Kredit abgelöst und es entsteht ein Überschuss. Durch die verschiedenen Verzinsungen bleibt ein Gewinn über, was man den Leverage-Effekt nennt. Mit der aufgenommenen Kreditsumme ist es möglich, das Geld in mehrere Hebelgeschäfte einzusetzen, um so eine größere Sicherheit zu haben. Allerdings birgt die Leverage auch Risiken. Steigen die Zinsen für den Kredit, muss der Anleger die Zinsen aus eigenen Mitteln zahlen. Auch eine zu geringe Verzinsung der Kapitalanlage kann dazu führen, dass die Differenz selbst getilgt werden muss. Das Risiko einer Leverage trägt der Anleger in der Regel alleine und es wird keine Rendite für die Kapitalanlage garantiert.L 
Leverage-Effekt

Der Leverage-Effekt ist die Hebelwirkung der Finanzierungskosten des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalverzinsung. Ist die Gesamtkapitalrendite höher als der Fremdkapitalzinssatz, erhöht sich die Rendite des eingesetzten Eigenkapitals mit zunehmendem Verschuldungsgrad „V“ (Verhältnis vom Fremd- und Eigenkapital). Unter der Voraussetzung, dass der Fremdkapitalzinssatz konstant ist – auch bei einem hohen Verschuldungsgrad – gilt folgende Formel:

r_{EK} = r_{GK} + V \cdot (r_{GK} - i_s)

Der Leverage-Effekt kann auch negative Auswirkungen auf die Eigenkapitalverzinsung hervorrufen: Die Eigenkapitalrentabilität verringert sich umso stärker, je größer der Anteil der Fremdfinanzierung an der Gesamtfinanzierung der Investition ausfällt, wenn die Gesamtkapitalrentabilität unter dem Soll-Zins liegt.

Wenn der Leverage-Effekt ausgenutzt werden soll, ist zu beachten, zu welcher Rendite eventuell überschüssiges Kapital angelegt werden kann.

L 
LIBORLondon Interbank Offered Rate; Referenzzinssatz für variable verzinsliche Euro-Termingelder.L 
LIFFELondon International Financial Futures Exchange; Terminbörse in London.L 
LiquiditätMit Liquidität wird die jederzeitige Fähigkeit einer Person oder eines Unternehmens bezeichnet, jeweils vereinbarte Fälligkeiten einzuhalten und die bestehenden Verbindlichkeiten zum Termin vollständig zu bezahlen. Dies gilt im Allgemeinen für Verwendung geldwerter Zahlungsmittel. Abweichend davon besteht eine Liquidität ebenfalls, wenn ein Tauschmarkt vorliegt, der ein Gut schnell und unproblematisch in ein anderes Gut (gemeint andere Waren oder finanzielle Mittel) tauschen lässt. Sind ausreichend Zahlungsmittel verfügbar, bezeichnet dies die Liquidität von Unternehmen oder auch Personen. Mangelnde Liquidität zeigt sich in zu geringem Eigenkapital (Überschuldungs-Gefahr), was in der Regel die Hauptursache von Unternehmensinsolvenzen sowie Privat-Insolvenzen bildet. Die Sicherung der Liquidität erfolgt bei Unternehmen in der Regel über die Finanzprognose und Finanzplanung. Ein entsprechendes Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital sichert die Zahlungsfähigkeit auch bei unvorhergesehen Problemen wie Ausbleiben von Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen oder bei schlechter Auftragslage. Liquiditätsprobleme, die vom Unternehmen lange ignoriert wurden, zeigen sich offen bei nicht fristgerechter Lohnzahlung an die Mitarbeiter.L 
Long HedgeAbsicherung durch Eingehen einer Kaufposition im Terminoder Optionsmarkt.H L 
MarginSicherheitsleistung bei Eingehen von börsengehandelten Futures und Optionsgeschäften.M 
Monatliche RateWer einen Ratenkredit beantragt, um bestehende Kredite abzulösen oder sich einen Wunsch zu erfüllen, muss die monatliche Rate eines Kredits im Auge behalten. Voraussetzung hierfür ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Kreditnehmers, seinen Zahlungsverpflichtungen bis zum Ende der Laufzeit nachzukommen. Die monatliche Rate eines herkömmlichen Ratenkredits orientiert sich an der Höhe der gewünschten Kreditsumme, der Laufzeit und in erster Linie an der Zinshöhe. Der Nominalzins sollte bei Vergleichen zwischen unterschiedlichen Angeboten nicht als Kriterium herangezogen werden, weil dieser noch nicht die Bearbeitungsgebühr beinhaltet. Der effektive Jahreszins drückt alle Kosten aus. Die Bearbeitungsgebühr fließt in die monatliche Rate ein, mit der ein Verbraucher kalkulieren kann. Viele Banken haben sich darauf verlegt, eine Restschuldversicherung zusammen mit dem Kredit zu vergeben. Auf diese Weise will sich der Geldgeber bei einer längeren Arbeitslosigkeit, Invalidität oder Tod des Kreditnehmers vor Ratenausfällen schützen. Die Kosten für eine Restschuldversicherung werden in die monatliche Rate einbezogen.M R 
NettingSaldierung von Zahlungen.N 
NorminalzinsZinsen stehen bei jeder finanziellen Transaktion im Mittelpunkt, denn sie entscheiden unter anderem über die gesamten Kosten eines Kredits oder einer Baufinanzierung. Wer von günstigen Konditionen profitieren will, muss vorerst die Angebote unterschiedlicher Banken miteinander vergleichen und als Anhaltspunkt wählen viele Kunden den Nominalzins. Dabei sollte es der Effektivzins sein, denn dieser setzt sich aus dem Nominalzins, auch Vertragszins genannt, wie auch aus anderen Zusatzkosten zusammen. Die Preisangabenverordnung, die in jedem Kreditinstitut aushängen muss, gibt Auskunft über die Zusammensetzung der Zinsen. Als objektives Vergleichskriterium eignet sich somit der Effektivzins besser als der Nominalzins, da dieser bereits die einmalig fällig werdenden Bearbeitungsgebühren angibt. Erst anhand dieses Wertes kann der künftige Kreditnehmer den günstigsten Geldgeber ermitteln. Darüber hinaus sollte man neben der Angabe von Nominalzins und effektivem Jahreszins auch auf einen Tilgungsplan bei seiner Bank bestehen, der eine Übersicht über die Gesamtkosten wie auch die verbleibende Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist gibt.N 
Nullkosten-Absicherungsiehe Zero-Cost-CollarN 

Wieviel Kapitalgeber finanzieren Ihr Vorhaben? In 2 Minuten wissen Sie es genau.

Sie suchen Mezz-Kapital

News Quick Check