BegriffErklärungQuelleSchlagwort
Amortisationsswapsiehe Step-down-SwapA 
AnlageswapUnternehmen erhalten Festzinssatz, während es seinerseits einen variablen Zinssatz zahlt.A 
AnleiheDie Anleihe ist im Finanzsektor zu finden und wird am sogenannten Rentenmarkt gehandelt. Häufig wird sie auch mit den Begriffen Rentenwert, Bond oder Obligation bezeichnet. Unabhängig von der genauen Bezeichnung handelt es sich bei jeder Anleihe um eine Schuldverschreibung in Form eines festverzinslichen Wertpapiers. Das bedeutet, dass für einen Anlagezeitraum der Zinssatz garantiert wird. Sowohl private Unternehmen als auch staatliche Bereiche nutzen die Anleihen als Mittel der Fremdkapitalbeschaffung, sie treten als sogenannte Emittenten auf und leihen sich Geld von Anlegern. Der Vorteil der Emittenten liegt in den niedrigen Zinsen im Vergleich zu einem Bankkredit. Anleger hingegen profitieren von einer relativen hohen und vor allem verbrieften Rendite. Im Gegensatz zum Aktienmarkt ist diese nämliche nicht von der Unternehmensentwicklung abhängig. Der Emittent verpflichtet sich, unabhängig vom Verlauf die Zahlungen zu leisten. Dafür erhält der Anleger bei Anleihe im Gegensatz zu Aktien keinen Anteil an einem Unternehmen, er hat somit auch kein Mitspracherecht.A 
AnnuitätAls Annuität wird im Bereich der Berechnung von Investitionen bei einer regelmäßigen gleichbleibenden Zahlung gesprochen. Bereits in der Zeit des Römischen Reiches bezeichnete sie eine Amtsperiode des Konsuls. Geowissenschaftler bezeichnen mit der Annuität die Wahrscheinlichkeit einer Wiederkehr von jährlichen Naturereignissen. In der Finanz- und Kreditwirtschaft bezeichnet die Annuität einen Betrag, der für einen Kredit unter Einbeziehung von Verzinsung und Tilgung jährlich vom Darlehensnehmer zu zahlen ist. Ist der Kredit ein Bauspar- oder ein Hypothekendarlehen, ergibt sich die Annuität aus der Gesamtsumme der jährlich geleisteten Tilgungsraten und Zinsen. Zinsen und Tilgungsraten bilden die Annuitäts-Raten. Dieses Darlehen wird als Annuitätendarlehen (Tilgungsdarlehen oder Amortisationsdarlehen) bezeichnet. Es gehört zur meist verwendeten Art von Krediten in der Immobilienwirtschaft. Ein gleichbleibender Jahresbetrag an Zinsen und Tilgung wird bis zur vollständigen Bedienung des Kredites gezahlt. Der Anteil an Zinsen verringert sich prozentual in der Annuitäts-Rate, da mit der wachsenden Tilgung des Kredites die Restschuld (Grundlage für Zinsberechnung) geringer wird.A 
AnnuitätendarlehenDas Annuitätendarlehen ist ein Darlehen, welches eine gleichmäßig hohe Zahlung vorsieht. Viele Kreditnehmer bevorzugen diese Kreditform, da die monatliche Belastung in Form einer einheitlichen Rate konstant ist. Fast jeder Ratenvertrag ist ein Annuitätendarlehen, bei der sich die gleichbleibende Rate aus der Tilgung und den Zinsen zusammensetzt. Bei diesem Darlehen ist die anfängliche Tilgung vergleichsweise gering. Mit zunehmender Laufzeit steigt sie und der zu leistende Zinsanteil sinkt. Der Nachteil dieser Methode ist jedoch in der anfänglich geringen Tilgung zu finden, da die Restschuld nur sehr wenig sinkt. Aus diesem Grund sollte die anfängliche Tilgung nicht zu tief angesetzt werden, da sich sonst die Dauer der Finanzierung verlängert. Gerade bei relativ hohen Zinsätzen kann eine kleine Erhöhung der monatlichen Rate eine deutliche Reduzierung der Laufzeit bewirken. Ein Vergleich der verschiedenen Angebote empfiehlt sich immer. Die Berechnung eines Annuitätendarlehens ist sehr komplex und setzt bestimmte Bedingungen voraus; als Beispiel ist ein gleichbleibender Zinssatz zu nennen.A 
Asset-SwapTausch von Vermögenswerten bzw. Zahlungsforderungen.A 
At-the-money-OptionOption, deren Basispreis dem aktuellen Marktpreis entspricht.A 
Außerordentliche TilgungWenn ein Kreditnehmer einen Kredit aufnimmt, erhält er neben der Mitteilung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die auch die außerordentliche Tilgung enthalten, die Konditionen für seinen Darlehensvertrag vorgelegt. Damit erhält er einen Zeit- und Ratenplan, mit dem es letztendlich zur Tilgung des Kredits kommt. Ändert der Kreditnehmer die Vorgaben des Zahlungsplans, indem er Ratenzahlungen aussetzt, verringert oder erhöht, ändert sich die Vertragslaufzeit. Durch eine außerordentliche Tilgung kann ein Darlehen als Teil- oder Komplettbetrag vorzeitig getilgt werden. Der Kreditvertrag beendet sich bei vollständiger Rückzahlung des Betrages vor der eigentlichen Fälligkeit. Die Außerordentliche Tilgung bietet dem Kreditnehmer im Finanzwesen die Möglichkeit, Kosten in großer Höhe einzusparen. Im Allgemeinen ist vorfristige Zurückzahlung immer möglich. Trotzdem ist vor einem Vertragsabschluss zu prüfen, ob die Bank eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung (Ausfall von Zinsen) berechnet und in welcher Höhe sie diese Gebühr verlangt. Auch ist eine eventuelle zu beachtende Höchstgrenze für die Sondertilgung im Vertragswerk zu berücksichtigen.A 
Basel IIBasel II ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die für Banken und Finanzinstitute der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union grundlegend gilt. Diese Richtlinie schreibt eine ausreichende Eigenkapitalausstattung der Banken vor und regelt allgemeine Wettbewerbsbedingungen im Finanz- und Bankensektor (vor allem im Bereich der Kreditvergabe). So sind Banken generell verpflichtet, Kredite mit Eigenkapital abzusichern. Durch die Vorschriften in Basel II müssen vor allem risikoreiche Posten mit ausreichend Kapital abgesichert werden, risikoarme Kredite mit entsprechend weniger Absicherung. Vor der Inkraftsetzung von Basel II verkauften Banken einen Großteil der risikoarmen Posten, da sie ihnen nicht genug Ertrag brachten. Die Kreditinstitute müssen seit Basel II festgelegte Anforderungen hinsichtlich des Mindesteigenkapitals erfüllen, um Kreditgeschäfte durchführen zu können. Das wird von der Bankenaufsicht kontrolliert. So sind die Banken gezwungen, auf ein festgelegtes Verhältnis von Risiko- und Eigenkapital zu achten und dieses öffentlich auszuweisen. Hat die Bonitätsprüfung des Antragstellers eine Kreditablehnung zur Folge, dann lehnen andere ebenfalls ab.B 
Basel IIIBezeichnung für die verschärften Eigenkapitalvorschriften für Banken, die in Basel ausgehandelt wurden. Weiterentwickelt aus dem Vorgänger-Regelwerk Basel II als Konsequenz aus der Finanzkrise 2008/09. Dabei gilt: Je risikoreicher die Forderungen der Banken, desto mehr Eigenkapital muss hinterlegt werden. Wichtig sind hier besonders das Kernkapital und die Kernkapitalquote. Das vergleichbare Regelwerk für die Versicherungsbranche ist Solvency II. B 
BasispreisSynonym für Strike-Preis. Dies ist der Preis (bzw. Kurs), zu dem vereinbarungsgemäß eine Option ausgeübt werden kann.B 
BasispunktZinssatz-Einheit: Der hundertste Teil eines Prozents (z. B. 0,5 % = 50 Basispunkte).B 
Basissatzsiehe ReferenzzinssatzB 
BasisswapSwap mit Tausch unterschiedlicher variabler Zinszahlungsströme, d. h. Tausch von 3-Monats-EURIBOR und 6-Monats-EURIBOR.B 
BasiswertBegriff für das einem Future-Geschäft zugrunde liegende Kassainstrument.B 
BasiszinsDer Basiszins wurde im Zuge der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion zum 01.01.1999 eingeführt. Er löste den Diskontzins ab und ist Grundlage für die Verzugszinsen. Privatpersonen müssen im Verzug Zinsen in Höhe von 5% über den Basiszins zahlen, im gewerblichen Verkehr beträgt der Aufschlag sogar 8%.Die rechtlichen Regelungen zum Basiszins sind in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch zu finden. Die Festlegung über die Höhe des Basiszinssatzes obliegt dem Geltungsbereich der Europäischen Zentralbank. Grundsätzlich ist zweimal jährlich die Anpassung des Wertes möglich; diese kann zum 01.01. und 01.07. erfolgen. Die Europäische Zentralbank kann mit dem Basiszinssatz den Geldmarkt regulieren, da der Basiszins die Zinssätze für Kredite, aber auch für Sparanlagen indirekt beeinflusst. Ein hoher Wert bewirkt einen hohen Sparanteil, ein niedriger Zinssatz fördert die Investition und den Konsum. Seit dem 01.07.2009 hat der Basiszins einen Tiefstwert von 0,12% erreicht. Durch diesen niedrigen Wert sollte nach der Wirtschaftskrise der Konsum angeregt werden.B 
Belastung KreditDer Begriff Belastung tritt besonders im Finanzwesen in mehrfacher Bedeutung auf. Im Bereich des Kreditwesens geht es um die Belastung einer Immobilie, eines Grundstücks oder anderweitiger Sicherheiten, welche bei Kreditsicherung entsteht. Dabei können Sicherheiten vollständig belastet werden, ihr Wertansatz als Sicherheiten Obergrenze wird dagegen 60 Prozent selten überschreiten. Ein mit der Belastung einhergehender Wertverlust eines Objektes wird erst nach vollständiger Kredit Rückzahlung aufgehoben. Die weitere Begriffsverwendung Belastung aus Kredit Vertrag findet sich in der Begleichung monatlicher Kreditkosten durch einen Kreditnehmer für einen meist längeren Zeitraum. Die monatliche Belastung durch Kredit ist jedoch weiter zu fassen als nur die Summe der Leistung für Zinsen und Tilgung, einzuschließen sind zum Beispiel ebenso etwaige Versicherungskosten und anderes. Die monatliche Belastung aus Kredit kann sich auf dem Girokonto zeigen. Wenn die Kreditraten mittels Lastschrift Verfahren eingezogen werden, wird ein Girokonto entsprechend belastet. Das stellt mithin eine weitere Begriffsverwendung als Belastung eines Kontos dar.B 
Bonität

Unter Bonität versteht man die Kreditwürdigkeit und ist die Basis für die Entscheidung Dritter, jemandem einen Kredit einzuräumen. Je besser das Urteil Dritter über die Bonität ausfällt, desto einfacher ist es für diese Person, einen Kredit zu bekommen. Die Einschätzung der Bonität ist gemäß der im Rahmen der Basel III-Grundsätze festgelegten internationalen Regeln zwingendes Kriterium für den Preis des Kredites/ Zinses.

Zur Ermittlung der Bonität einer Person wird entweder der Kreditgeber selbst (z. B. mit Score-Karten im Kredit-Scoring) zu Rate gezogen oder er nimmt die Hilfe Dritter in Anspruch (z. B. eine Rating-Agentur). Ratingsysteme werden vermehrt in den Kreditinstituten eingesetzt – Grund: die Forderungen von Basel III. Anhand statistischer Modelle beurteilen sie die eines Kreditnehmers – abhängig von der Branche und dem Sitzland des Kreditnehmers. Die Ausfallwahrscheinlichkeit (PB = „Probability of Default“) ist der Hauptwert.

Die persönliche Zuverlässigkeit wird bei der persönlichen Kreditwürdigkeit bewertet. Die beruflichen und fachlichen Qualifikationen sind hierbei von Interesse. Beachtet werden auch die Zuverlässigkeit des Kreditnehmers sowie seine „Vergangenheit“. Die Einschätzung der persönlichen Kreditwürdigkeit ist sehr subjektiv.

Bei der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit geht es um die wirtschaftlichen Fähigkeiten, den Kredit zurückzahlen zu können. Daten, wie z. B. Einkommensnachweise, Bilanzen und SCHUFA-Auskünfte, werden zur Auswertung hinzugezogen.

Auch Auskünfte von einer Wirtschaftsauskunftsdatenbank können zu dem neuen Kreditnehmer eingeholt werden, um sich ein Bild über die Kreditwürdigkeit zu verschaffen.

B 
Bonitätsabhänginger ZinssatzBei einem bonitätsabhängigen Zinssatz wird die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers berücksichtigt. Ein höheres Ausfallrisiko führt zu einem höheren Zinssatz. Grundsätzlich wäre das Prinzip des bonitätsabhängigen Zinssatzes - es wurde erst in den letzten Jahren flächendeckend eingeführt - zu begrüßen, da das persönliche Ausfallrisiko angemessen berücksichtigt wird. In der Praxis treten für den Verbraucher jedoch viele Probleme auf. Banken werben in der Regel mit dem niedrigen effektiven Zinssatz bei der höchsten Bonität. Doch kaum ein Kreditnehmer wird in diese Kategorie eingestuft, laut verschiedener Analysen müssen mehr als 90 Prozent alle Kreditnehmer einen weitaus höhere Zinssatz zahlen, teilweise kann dieser sogar ein Vielfaches des beworbenen Wertes betragen. Potenzielle Kreditnehmer erfahren ihren persönlichen bonitätsabhängigen Zinssatz erst bei vollständiger Einreichung aller Unterlagen. Bei der Vielzahl der Anbieter ist ein Vergleich aller Angebote nicht möglich. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertung der Bonität durch die Banken kann auch ein Online-Vergleich keine klare Richtlinie für die Entscheidung vorgeben.B Z 

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