Bonitätsabhänginger Zinssatz | Bei einem bonitätsabhängigen Zinssatz wird die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers berücksichtigt. Ein höheres Ausfallrisiko führt zu einem höheren Zinssatz. Grundsätzlich wäre das Prinzip des bonitätsabhängigen Zinssatzes - es wurde erst in den letzten Jahren flächendeckend eingeführt - zu begrüßen, da das persönliche Ausfallrisiko angemessen berücksichtigt wird. In der Praxis treten für den Verbraucher jedoch viele Probleme auf. Banken werben in der Regel mit dem niedrigen effektiven Zinssatz bei der höchsten Bonität. Doch kaum ein Kreditnehmer wird in diese Kategorie eingestuft, laut verschiedener Analysen müssen mehr als 90 Prozent alle Kreditnehmer einen weitaus höhere Zinssatz zahlen, teilweise kann dieser sogar ein Vielfaches des beworbenen Wertes betragen. Potenzielle Kreditnehmer erfahren ihren persönlichen bonitätsabhängigen Zinssatz erst bei vollständiger Einreichung aller Unterlagen. Bei der Vielzahl der Anbieter ist ein Vergleich aller Angebote nicht möglich. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertung der Bonität durch die Banken kann auch ein Online-Vergleich keine klare Richtlinie für die Entscheidung vorgeben. | | B Z |
Interner Zinsfuß | Ein interner Zinsfuß wird in der dynamischen Investitionsrechnung verwendet. Er dient der Beurteilung einer Investition. Dabei werden Einnahmen und Ausgaben diskontiert, sodass der Kapitalwert null ermittelt wird. Mit dem internen Zinssatz werden Liquidationserlöse abgezinst und die Überschüsse hinzugerechnet. Ein interner Zinsfuß kann graphisch und rechnerisch ermittelt werden. Dabei werden zuerst zwei unterschiedliche Werte i1 und i2 angesetzt. Durch die Multiplikation der Überschüsse mit den Abzinsungsfaktoren für i1 und i2 werden die Barwerte ermittelt. Von der Summe der Barwerte der einzelnen Jahre werden die Anschaffungskosten abgezogen; so wird für den festgelegten Zinssatz der Kapitalwerte CO1 und C02 ermittelt. Anschließend kann ein interner Zinsfuß aus der Differenz von i1 und dem Produkt von C01 sowie dem Quotienten der Differenzen von Zinssätzen und Kapitalwerten ermittelt werden. Das Ergebnis ist der interne Zinsfuß. Dieser Wert dient dem Vergleich der Vorteilhaftigkeit verschiedener Investitionen, kann aber für die Berechnung des optimalen Zeitpunktes einer Ersatzinvestition verwendet werden. | | I Z |
Kreditzinsen | Ein Kreditnehmer zahlt einem Kreditgeber anfallende Zinsen als festgelegte vereinbarte Kreditzinsen. Diese erhöhen sich entsprechend der Kreditsumme, da die Kreditsumme die Basis der Zinsberechnung ist. Es werden unterschiedliche Zinssätze unterschieden. Der Unterschied zeigt sich als Kreditzinssatz und effektiver Jahreszinssatz. Ein effektiver Jahreszinssatz enthält neben den Kreditzinsen auch die von einem Kreditgeber berechneten Gebühren und Provisionen. Er bildet eine ideale Grundlage, um Kredite miteinander zu vergleichen. Die Kreditzinsen befinden sich in Abhängigkeit von den durch die Zentralbank festgelegten Leitzinsen. Eine Leitzinssenkung zieht automatisch verminderte Zinsen für Kapitalerträge und fallende Kreditzinsen nach sich. Es lohnt sich in Zeiten geringer Leitzinsen, einen Kreditvertrag mit einer Zinsfestschreibung für einen längeren Zeitraum abzuschließen. Bei hohen Leitzinsen ist die flexible Vertragsgestaltung mit offener Zinsgestaltung zu empfehlen. Die Kreditzinsen können ebenfalls als Gebühren, die ein Geldgeber für die Geldverleihung verlangt, bezeichnet werden. Steigen die Zinsen für einen Kredit, erhöhen im selben Maße die Kosten für einen Kredit. | | K Z |
Variabler Zins | Immer häufiger wünschen sich künftige Eigenheimbesitzer ein erhöhtes Maß an Flexibilität innerhalb einer Baufinanzierung. Sondertilgungsoptionen gehören für viele Kunden ebenso dazu wie ein variabler Zins. Mit einem so genannten Flexdarlehen kann eine variable Finanzierungsmöglichkeit gewählt werden, die nicht wie der herkömmliche Hypothekenkredit mit einer Zinsbindung verbunden ist. Der Bauzins wird einmal vierteljährlich an den Geldmarktzins Euribor angepasst, um von fallenden Zinsen zu profitieren. Ein variabler Zins beinhaltet jedoch nicht nur Vorteile, sondern ist auch mit Risiken behaftet. Steigen die Zinsen innerhalb von drei Monaten rasch an, führt dieser Umstand zu einer Verteuerung der monatlichen Belastungsrate. Schließlich wird ein variabler Zins auf drei Monate vereinbart, um zum Ende das Baudarlehen kostenfrei zurückzahlen zu können. Sicherheitsorientierte Darlehensnehmer können sich auch für ein Capdarlehen entscheiden, das den Vorteil bietet, eine Zinsobergrenze festzusetzen. Nach Bedarf lässt sich diese Darlehensvariante in ein Festzinsdarlehen umwandeln. Somit biete ein variabler Zins Vor- wie auch Nachteile innerhalb einer Immobilienfinanzierung. | | V Z |
Zero-Cost-Collar | Kombination aus Kauf (Verkauf) eines Caps und Verkauf (Kauf) eines Floors, wobei sich die bei Kauf zu zahlende und bei Verkauf vereinnahmte Prämie ausgleichen. | Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Zinsrisikomanagement, Stand 10/2008 | C Z |
Zins | Unter dem Begriff Zins versteht man die Überlassung von Geld bzw. Sachwerten (Mietzins) über einen Zeitraum. Er resultiert aus dem Wertabschlag, den Menschen für Güter vornehmen, über die sie erst in der Zukunft verfügen können. In der Umgangssprache wird der Zins als Zinsen verwendet.
Der hat folgende Funktionen:
- Entgelt für ein Darlehen bzw. einen Kredit
- Absicherung des Rückzahlungsrisikos (Risiko-Prämie)
- Pauschalisierung von Schadenersatz (Verzugszins).
Wenn der Zins in Prozent angegeben wird, spricht man von einem Zinssatz bzw. Zinsfuß. Der Nominalzins ist der vereinbarte bzw. bezahlte Zinssatz, der Realzins der Zinssatz nach Abzug der Inflationsrate. Ist die Inflationsrate höher als der Nominalzins, kann auch der Realzins negativ sein. Drängt der Gläubiger besonders auf die Vergabe des Kredits, kann auch der Nominalzins negativ sein. Die Abhängigkeit des Zinssatzes von der Bindungsdauer einer Geldanlage bezeichnet man als Zinsstruktur.
Zinseszins:
Der Zinseszins ist ein wesentliches Merkmal der Zinsrechnung. Der wird hierbei auf die Schuld aufgeschlagen und wie diese mitverzinst, sofern er nicht abgetragen wird bzw. werden kann. | | Z |
Zins-Derivat | Ist ein gegenseitiger Vertrag, der seinen wirtschaftlichen Wert vom beizulegenden Zeitwert einer marktbezogenen Referenzgröße ableitet. Als Referenzgröße dienen hierbei finanzielle Kennzahlen wie z.B. Zinssätze oder Indizes. Je nach Ausgestaltung der Hauptleistungs-pflichten im Vertrag unterscheidet man Termingeschäfte, Swapgeschäfte und Optionsgeschäfte. | | D Z |
Zinsänderungsrisiko | Gefahr steigender Zinsen, die zu einer Hochzinsphase führen können. | | Z |
Zinsanpassung | Die Zinsanpassung betrifft in der Regel mit einem variablen Zinssatz ausgestattete Kredite. Beim variablen Zinssatz spielen die unmittelbaren Resultate einer Leitzinsveränderung eine wichtige Rolle. Verändern sich die unmittelbaren Kapitalmarktbedingungen, reagieren die Banken entsprechend mit einer Zinsanpassung. Der variable Zinssatz ändert sich so, wie sich die Markt-Zinsen ändern. Sinken die Kapitalmarktzinsen, sinkt entsprechend ebenfalls der Zinssatz des Kredits. Steigen die Zinsen am Kapitalmarkt, findet sich das in den neuen Zinsen des laufenden Kredites wieder. Die Zinsanpassung teilt die Bank zu beim Vertragsabschluss festgelegten Zeitpunkten für eine Zinsanpassung mit. Mehrere Zeitpunkte innerhalb eines Jahres sind möglich. Ist mit der Bank der Lastschrifteinzug vereinbart, sieht der Kunde die Zinsanpassung als Ergebnis der Abbuchung. Widerspricht er einem neuen Zinsangebot der Bank, kann der Vertrag aufgelöst werden, indem der gesamte Restbetrag zur Darlehensrückzahlung fällig wird. Kann der Kreditnehmer auf dem Finanzmarkt einen Partner zur Umschuldung (genannt auch Bedingungsanpassung oder Prolongation) finden, ist dies die bessere Lösung. | | Z |
Zinsbindung | In der Regel wird eine Baufinanzierung mit einer Zinsbindung vereinbart. Über einen festgeschriebenen Zeitraum wird der Bauzins festgesetzt, der sich beim herkömmlichen Hypothekendarlehen auf die monatliche Belastungsrate auswirkt. Diese besteht bei einem Annuitätendarlehen aus einem gleich bleibenden Teil von Zins- und Tilgungsraten. Wurde früher bei einer Standardbaufinanzierung oft eine zehnjährige Zinsbindung gewählt, haben sich Kunden darauf verlegt, ein Niedrigzinsniveau über einen längeren Zeitraum zu sichern. Während dieser Zeit können aktuelle Marktzinsveränderungen keinen Einfluss auf die vereinbarten Bauzinsen nehmen. Wer während der Zinsbindung seinen Darlehensvertrag kündigen will, muss in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Banken lassen sich auf diese Weise den Zinsausfall vom Kunden erstatten. Aktuell niedrige Zinsen lassen sich günstiger mit einem Forwarddarlehen zum Ende der Laufzeit sichern und dies bereits Jahre vor der Anschlussfinanzierung, die immer am Ende einer Zinsbindungsfrist steht. Nur derjenige, der einen Vertrag hält, der länger als zehn Jahre läuft, kann nach deutschem Gesetz kostenfrei kündigen. | | Z |
Zinsbindungsfrist | Die Zinsbindungsfrist ist der Zeitraum, für den der im Kreditvertrag vereinbarte Zinssatz festgeschrieben ist (Festzinsdarlehen). Sie können von unterschiedlicher Dauer sein. Fristen zwischen 5 und 10, 15 und 20 Jahren sind Allgemein üblich. Grundsätzlich gilt: Je länger die Zinsbindung eines Hypothekendarlehens, desto höher ist der festgelegte Zinssatz. Eine Anschlussfinanzierung ist nach Ablauf der Zinsbindungsfrist erforderlich. Eine Kündigung ist während der Zinsbindungsfrist grundsätzlich ausgeschlossen. Eine Kündigung kann bereits nach 10 Jahren mit einer sechsmonatigen Kündigungsfrist erfolgen, wenn die Zinsfestlegungsfrist über einen Zeitraum von 10 Jahren hinausgeht. | | Z |
Zinseszins | Für die Überlassung von Sach- oder Kapitalgütern erhält der Gläubiger vom Schuldner Geld: den Zins. Die dem überlassenen Kapital zugeschlagenen Zinsen werden in der nächsten Zinsperiode ebenfalls verzinst (man nennt das kapitalisiert: Somit entstehen Zinsen auf Zinsen, genauer: auf Kapital, dem die Zinsen zugeschlagen worden sind. Es entsteht der sogenannte Zinseszins. Durch die Berechnung von Zinseszins steigen sowohl das Vermögen wie auch die Schulden stark an: nämlich exponentiell. Das kann für Kreditnehmer fatale Folgen mit sich bringen, die durch den rasanten Anstieg der Schuldenlast zusätzlich in Anspruch genommen würden. Aus diesem Grund dürfen auch ausschließlich Kreditinstitute den Zinseszins berechnen - allerdings nur im eng gesetzten Rahmen des § 248 Abs. 2 BGB. Bei der Geldanlage sieht das wiederum anders aus, besonders bei kapitalbildenden Versicherungen. Eine Faustformel besagt: Die Zahl 72, dividiert durch den jeweils aktuellen Zinssatz, ergibt die Anzahl der Jahre, in denen das eingesetzte Kapital verdoppelt werden kann. | | Z |
Zinsfestschreibung | Die Zinsfestschreibung wird üblicherweise einem Kreditnehmer bei der Kreditaufnahme angeboten, um die Zinsen für eine bestimmte Zeitdauer festzuschreiben. Sie kann sowohl für die gesamte Kreditlaufzeit als auch nur für eine bestimmte Dauer gelten, was einem jeweiligen festen Zinssatz eines Kredits entspricht. Eine Zinsfestschreibung findet sich meistens bei einem Kredit in Verbindung mit einem variablen Zinssatz. Dabei spielt die jeweilige Zinsphase eine Rolle, die sich in den Bankprodukten und deren Konditionen niederschlägt. Die Kreditinstitute sind bei hohen Zinsen an einer langen Festschreibung interessiert, während sie in einer Niedrigzinsphase die Festschreibung auf einen kurzen Zeitraum beschränken möchten. Für den Kreditnehmer ist es vor allem wichtig, sich gegen ein Zinsänderungsrisiko (Zinssteigerung) abzusichern. Die Kredite der Hypothekenbanken sind in der Regel mit Festzins versehen, wobei ein Darlehensnehmer üblicherweise mit unterschiedlichen Festschreibungen von bis zu 20 Jahren rechnen kann. Die Zinsfestschreibung über die volle Kreditlaufzeit (bei anfänglicher 1%iger Tilgung für 30 Jahre) ist nur in Ausnahmefällen möglich. | | Z |
Zinsrechner | Zinsen sind bei bestimmten Kapitalanlagen wichtigster Anlagegrund. Kapitalanleger blicken deshalb in der Regel als Erstes auf die Zinsen, die zur Auszahlung kommen können. Zeigen diese doch letztlich den Gewinn einer Geldanlage an. Eine Vielzahl von Kapitalanlagen ist mit einem fixen Zinssatz ausgestattet, womit sich eine Kalkulation des Gewinns einfach realisieren lässt. Dies gilt hingegen für mit variablen Zinsen ausgestattete Kapitalanlagen nicht, für die es lediglich eine Ertragsschätzung auf der Grundlage einer umfangreichen Berechnung gibt. Mit einem im Internet angebotenen Online Zinsrechner ist es unkompliziert, einen Zinsertrag für einen bestimmten Betrag auszurechnen. Im Zinsrechner ist neben der gewünschten Kapitalanlagesumme auch ein versprochener oder frei gewählter Zinssatz einzutragen. Als Ergebnis erhält man vom Zinsrechner einen errechneten Betrag für eine bestimmte Anlagelaufzeit. Doch Zinsen sind nicht nur für Kapitalanlagen wichtig sein. Ebenso von Bedeutung sind diese und ihre exakte Berechnung für die Geldleihe und die Krediteinstellungen. Mit dem Zinsrechner lassen sich individuelle Konditionen ausrechnen. | | Z |
Zinssatz Interner Zinsfuß | Der interne Zinsfuß ist der Zinssatz, bei dem der Kapitalwert einer Zahlungsreihe oder eines Projektes der Definition nach genau Null ist. Daraus lässt sich ersehen, ob die Durchführung dieses Projektes vorteilhaft ist oder nicht. Das Projekt ist immer dann vorteilhaft, wenn der Kapitalwert positiv ist und der Kalkulationszinssatz niedriger ist als der interne Zins. Das Projekt ist in diesem Sinne unvorteilhaft, wenn der Kalkulationszinssatz höher liegt als der interne Zins. | | Z |
Zinssatz Kalkulationszinsfuß | Man verwendet den Kalkulationszinsfuß in der Investitionsrechnung. Er bezeichnet die subjektive Mindestverzinsungsforderung (Risikoprämie) eines Investors und seiner Investition. Der Kalkulationszinsfuß bestimmt, wie stark weiter in der Zukunft liegende Zahlungen auf ihren Barwert abgewertet werden.
Grundsätzlich gilt: Je riskanter eine Investition ist, desto höher wird der Kalkulationszinsfuß gewählt. Gegenwartsnahe Zahlungen werden somit relativ stärker bewertet als spätere, was auf die Forderung nach einer kürzeren Amortisationsdauer führt. | | Z |
Zinssatz Kalkulationszinsfuß | Man verwendet den Kalkulationszinsfuß in der Investitionsrechnung. Er bezeichnet die subjektive Mindestverzinsungsforderung (Risikoprämie) eines Investors und seiner Investition. Der Kalkulationszinsfuß bestimmt, wie stark weiter in der Zukunft liegende Zahlungen auf ihren Barwert abgewertet werden.
Grundsätzlich gilt: Je riskanter eine Investition ist, desto höher wird der Kalkulationszinsfuß gewählt. Gegenwartsnahe Zahlungen werden somit relativ stärker bewertet als spätere, was auf die Forderung nach einer kürzeren Amortisationsdauer führt. | | Z |
Zinssicherungsinstrument | Ist ein Mittel (z.B. Finanzprodukt) zur Umsetzung der Zinssicherung. | | Z |
Zinssicherungsmaßnahme | Ist die Umsetzung der Zinssicherung auf Basis von Zinssignalen, beispielsweise Zinsbindung von drei bis fünf Jahren, Zinsderivate oder Vorausdarlehen (Forward-Darlehen). | | Z |
Zinsstrategie | Ein langfristiges Konzept zur Optimierung der Zinskosten unter Ausnutzung von Zinszyklen. | | Z |