Deutscher Rahmenvertrag | Von deutschen Banken gemeinsam entwickelter Swap- Vertrag für sämtliche maßgeschneiderten Zinssicherungsinstrumente, gültig zwischen in der Bundesrepublik ansässigen Partnern. | | D R |
Finanzielles Risiko | Ist die Möglichkeit vorhanden, Geld oder sogenannte geldwerte Mittel einzubüßen, dann besteht ein finanzielles Risiko. Dieses Risiko besteht in jedem Fall bei Kreditgeschäften, auch wenn das Risiko begrenzt werden kann. Der Gläubiger als Träger des Risikos verleiht einer Kredit beanspruchenden Person oder Unternehmen einen bestimmten Geldbetrag in der Hoffnung, diesen mit Zinsen zurück zu erhalten. Unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit eines Schuldners während der Laufzeit und der damit nicht mehr zu erbringenden Rückzahlung trägt der Gläubiger ein finanzielles Risiko, das relativ hoch ist. Dem Gläubiger steht eine Reihe von Möglichkeiten zur Risikominimierung zur Verfügung. Der Kreditvertrag sichert das Recht auf Einforderung einer Schuld. Weitere Möglichkeiten zur Verringerung eines Risikos sind die Einbeziehung und genaue Prüfung der Bonität und des Vermögens eines Kreditwerbers. Je besser ein Kredit mit einem Gegenwert abgesichert wird, umso geringer ist ein finanzielles Risiko für den Gläubiger. Die Banken unterscheiden entsprechend einer Risikoeinschätzung in risikoarme und risikoreiche Kreditverträge. | | F R |
Forward Rate Agreement (FRA) | Vereinbarung über einen zukünftigen Zinssatz für einen festgelegten Zeitraum. | | A F R |
Monatliche Rate | Wer einen Ratenkredit beantragt, um bestehende Kredite abzulösen oder sich einen Wunsch zu erfüllen, muss die monatliche Rate eines Kredits im Auge behalten. Voraussetzung hierfür ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Kreditnehmers, seinen Zahlungsverpflichtungen bis zum Ende der Laufzeit nachzukommen. Die monatliche Rate eines herkömmlichen Ratenkredits orientiert sich an der Höhe der gewünschten Kreditsumme, der Laufzeit und in erster Linie an der Zinshöhe. Der Nominalzins sollte bei Vergleichen zwischen unterschiedlichen Angeboten nicht als Kriterium herangezogen werden, weil dieser noch nicht die Bearbeitungsgebühr beinhaltet. Der effektive Jahreszins drückt alle Kosten aus. Die Bearbeitungsgebühr fließt in die monatliche Rate ein, mit der ein Verbraucher kalkulieren kann. Viele Banken haben sich darauf verlegt, eine Restschuldversicherung zusammen mit dem Kredit zu vergeben. Auf diese Weise will sich der Geldgeber bei einer längeren Arbeitslosigkeit, Invalidität oder Tod des Kreditnehmers vor Ratenausfällen schützen. Die Kosten für eine Restschuldversicherung werden in die monatliche Rate einbezogen. | | M R |
Rating | Ein Rating (Kreditrating) hat besondere Bedeutung im Finanzwesen, da es eine unmittelbare Bewertung der Bonität eines Kreditnehmers oder Schuldners hervorbringt. Das Rating für einen Schuldner übernehmen spezialisierte Ratingagenturen, die Bonität mit Ratingcodes von A bis D bewerten. Im Bereich der Banken werden Bonitäten von Schuldnern mit bankeigenen Kriterien als internes Rating und mittels international arbeitender Ratingagenturen (Moody's, Fitch, Standard & Poor's oder DBRS) als externes Rating vorgenommen. Daneben arbeiten weltweit weitere national tätige Agenturen, neben kleineren, sich auf Bonitätsprüfungen bestimmter Geschäftsbereiche (Banken und Versicherungen) spezialisierte Ratingagenturen. Mathematisch-statistische Verfahren bilden die Grundlage einer Festlegung von Ausfallswahrscheinlichkeiten, die mit Ausfallsmerkmalen berechnet und in Ratingklassen eingestuft werden. Letztlich wird das Rating mit Ratingcodes angezeigt. Zum Beispiel wird das AAA (triple A) für beste Bonität verwendet. Mit C oder D wird schlechte bis sehr schlechte Bonität angezeigt (Darstellung abweichend je Ratingagentur). Ratings gibt es sowohl für Unternehmensanleihen als auch für Staaten (Deutschland und Österreich haben AAA-Rating). | | R |
Ratingnote | Banken und Kreditinstitute verwenden bei der Kreditabwicklung unterschiedliche Orientierungshilfen und Methoden, um ein Kreditrisiko auf der Grundlage einer Bonitätsermittlung zu bestimmen. Die Überprüfung einer Bonität wird auch Rating genannt. Neben den Banken, die ein eigenes Rating für ihre Kunden betreiben, sind es vor allem externe Rating-Agenturen wie zum Beispiel Morningstar und S&P, die Fondsgesellschaften bewerten. Das festgestellte Ergebnis wird mittels einer sogenannten Ratingnote aussagekräftig und vergleichbar. Die Vergabe der Ratingnote ist zu einem untrennbaren Bestandteil der Finanzwelt geworden. Das Kreditwesengesetz fordert von Banken und Kreditinstituten eine exakte Risikoermittlung in Verbindung mit der Vergabe von Krediten. Je höher das ermittelte Risiko ist, umso mehr Eigenkapital muss die Bank bei einer Kreditvergabe als Gegensicherung aufbringen. In der Regel erhalten Unternehmen nach Abschluss einer Bewertung durch Rating-Agenturen oder Banken eine Ratingnote. Diese Ratingnote wird meist als Buchstabenfolge wie AAA (Ausfallrisiko ist fast null) oder DDD (Zahlungsausfall) und in weiteren Kombinationen angegeben. | | R |
Realkredit | Der Realkredit findet sich unter verschiedenen Bezeichnungen wie Immobilien- und Objektkredit sowie Grundkredit und Hypothekarkredit und wird zum Immobilienkauf oder bei Baufinanzierungen eingesetzt. Der Realkredit zeigt damit eine bestimmte Art und Weise einer Kreditabsicherung an. Im Gegensatz zum Personalkredit (maßgebend ist die Kreditwürdigkeit in Form von persönlichen Einkommen) wird der Realkredit für die Dauer der Laufzeit mit Vermögen und Sachgütern abgesichert. Dazu sind Verpfändung von Grundstücken und Liegenschaften oder beweglichen Sachen sowie Hypotheken und Grundschulden geeignete Mittel. Beim Realkredit spielt nur die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit eine Rolle, die in der Regel mit einem Grundbucheintrag beurkundet wird. Der Eintrag sagt aus, dass ein Kredit mit einer Hypothek oder Grundschuld (Maximum sind 60% des Beleihungswertes einer Kreditsumme) abgesichert wurde. Die Ausreichung von Realkrediten unterliegt strengen Regeln. So wird gefordert, dass als Sicherheit dienende Immobilien versichert sein müssen (Feuerversicherung zugunsten des Gläubigers) und eine regelmäßige Wertermittlung der Immobilien die jederzeitige Absicherung des Kredits gewährleisten muss. | | R |
Realkreditinstitute | Realkreditinstitute haben sich auf Realkredite für private Personen und Unternehmen sowie Bund, Länder und Gemeinden spezialisiert, die sie ihren Kunden in Form von Hypothekar- und Grundschuldkrediten ausreichen. Der Begriff Realkreditinstitute umfasst alle öffentlichen und privaten Hypothekenbanken, die langfristige Finanzierungen von Investitionen bei meist hohen Kreditsummen sicherstellen. Realkreditinstitute erteilen langfristige Kredite, die entsprechend abgesichert werden. Das können z. B. Grundpfandrechte (Grundschuld und Hypothek) sein. Ein weiterer Geschäftsbereich bildet das Kommunalkreditgeschäft mit Bund, Ländern und Gemeinden. Durch die Ausgabe von Hypothekenpfandbriefen und öffentlichen Pfandbriefen beschaffen sich diese Banken ihre Finanzierungsmittel. Die langfristige Vergabe von Krediten mit einem festen Zinssatz geht einher mit einer ebenso langfristigen Beschaffung von finanziellen Mitteln. Besondere gesetzliche Bestimmungen sind für die Arbeitsweise der privaten und öffentlich-rechtlichen Realkreditinstitute bindend. Sie sind in ihrer Geschäftsausübung derart begrenzt, dass sie neben dem Ausreichen von Hypotheken- und Kommunaldarlehen nur in bestimmten Umfang anderweitige Bankgeschäfte tätigen dürfen. Damit wird das Prinzip der Spezialbanken (Pfandbriefbegebung) festgeschrieben. | | R |
Reallast | Der Begriff Reallast beschreibt eine dingliche Sicherheit im Zusammenhang mit einem Grundstück oder einer Immobilie. Um Ansprüche aus einer Reallast auch amtlich zu sichern, wird diese im Grundbuch eingetragen. Der Begünstigte einer Reallast hat Ansprüche auf bestimmte Leistungen aus dem benannten Grundstück oder der Immobilie. Diese Ansprüche können in finanzieller Art abgegolten werden oder aber auch in Naturalien. Letzteres betrifft vor allem landwirtschaftlich genutzte Grundstücke. Die Reallast wird am häufigsten bei der Grundstücksübertragung angewandt. So kann beispielsweise das veräußerte Grundstück bereits zu Lebzeiten auf mögliche Erben übertragen werden. Durch die Eintragung im Grundbuch wird der Person, die ein Grundstück vererbt hat, ein Wohnrecht eingetragen, oder der Erhalt von regelmäßigen Zahlungen der Erben vereinbart. Die Eintragung der Reallast im Grundbuch hat auch direkten Einfluss auf den Beleihungswert der Immobilie. Durch sie besteht bereits eine Belastung des Grundstückes, und sie verringert dadurch den Anteil der Besicherung eines möglichen Kredites oder einer Hypothek. | | R |
Receiver-Swaption | Gibt dem Käufer das Recht, durch Ausübung im Zinsswap Festsatz zu erhalten und variablen Zinssatz zu zahlen. | | R S |
Referenzzinssatz | Vertraglich von zwei Parteien als verbindlich anerkannter Zinssatz, der durch dritte Parteien festgelegt wird. Er dient als Bezugsgröße für Zinsderivate (siehe EURIBOR, EONIA). | | R |
Refinanzierung | Bei den Kreditinstituten dient die Refinanzierung der Mittelbeschaffung für die eigene Vergabe von Krediten als Unternehmenszweck. Neben dem im KWG bindend vorgeschriebenen anteiligen Einsatz von Eigenkapital können hierfür auch folgende Einlagen geltend gemacht werden:
- Termingelder der eigenen Kundschaft
- Termingelder von anderen Banken
und durch Interbankenhandel, speziellen Refinanzierungsinstituten, der öffentlichen Hand oder institutionellen Anlegern eingesetzt werden. Auch Kredite werden neben Einlagen als aufgenommene Mittel eingesetzt.
Der Geld- und Kapitalmarkt kommt für die Beschaffung infrage. Einlagen von anderen Banken oder institutionellen Marktteilnehmers werden dabei am Geldmarkt eingesammelt oder durch am Kapitalmarkt emittierte Schuldverschreibungen, Pfandbriefe und Anleihen beschafft. Im Wege des Forderungsverkaufes können von Großanlegern Mittel beschafft werden. Eine denkbare Erweiterung der Eigenkapitalbasis erfolgt auch über den Kapitalmarkt.
Die „True Sales“ stellen eine moderne Form der Refinanzierung dar. Kredite mit identischen Laufzeiten und gleicher Risikostruktur werden hierbei von einem Kreditgeber gebündelt und an Investoren in verbriefter Form verkauft. Wenn es sich beim Kreditgeber um ein Kreditinstitut handelt, kann die Eigenkapitalstruktur verbessert werden. Allerdings reduzieren sich dann die Zinseinkünfte aus den verkauften Krediten. | | R |
Refinanzierung Betragstransformation | Werden zunächst mehr Refinanzierungsmittel beschafft, als dies dem konkreten Kreditneugeschäft entspricht, spricht man von einer Betragstransformation. Derartige Beträge werden bis zur entsprechenden Kreditvergabe zinsbringend, meist mit kürzeren Laufzeiten, bei anderen Banken am Geldmarkt platziert. | | B R |
Refinanzierung Fristentransformation | Durch Fristentransformation können im kurz- und mittelfristigen Bereich Refinanzierungsmittel beschafft werden. Dies hängt allerdings von den Erwartungen über die künftige Beitragsentwicklung mit steigenden Zinsen ab, wenn der Beitrag höher liegt als es dem akuten Refinanzierungsbedarf entspricht. Dementsprechend können bei der Erwartung fallender Zinsen die Refinanzierungsmittel mit kürzeren Bindungsfristen beschafft werden. | | F R |
Refinanzierung Kongruenzbedingungen | Die zeitnahe Beschaffung von Refinanzierungsmitteln mit kongruenten Laufzeiten für vergebene Kredite die betriebswirtschaftliche Aufgabe des Kreditinstituts. Das bedeutet, dass die Kredite auf der einen Seite für die gesamte Kreditlaufzeit zur Verfügung stehen und auf der anderen Seite zweckmäßigerweise die Zinshöhe eine zur Konditionsbefristung des Kredits identische bzw. längere Laufzeit hat.
Die Refinanzierung wird durch die Tatsache erschwert, dass Kredite oft während ihrer Laufzeit in gleich bleibenden Raten oder durch Annuitäten ansteigend getilgt werden, die aufgenommenen Refinanzierungsmittel aber oft endfällig sind und während der Vereinbarungslaufzeit in gleicher Höhe zur Verfügung stehen und mit Zinsen bedient werden müssen.
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Refinanzierung Transformationsaufgaben | Die Refinanzierungskosten für das Kreditgeschäft sind erheblich von Unsicherheit über die zukünftige Zinsentwicklung am Geld-/ Kapitalmarkt geprägt. Je weiter die zu prognostizierenden Preise in der Zukunft liegen, desto größer wird diese Unsicherheit. | | R T |
Rendite | Es gibt drei Arten von Renditen, so die Rendite aus Geldanlage, aus Wertpapieren sowie aus Anleihen. Sie bilden oft die Vergleichsgrundlage verschiedenster Geldanlagen, da die jeweiligen Anlageformen unterschiedliche Ertrags- und Kostenfaktoren einschließen. Die Rendite bezeichnet demnach einen jährlichen Gewinn einer Kapitalanlage, der sich in einer gemessenen realen Verzinsung des eingebrachten Kapitals ergibt und der in der Regel als Prozentsatz angegeben wird. Sie entsteht als Folge von Ertragseinnahmen des Fonds (Erträge als Zinsen und Dividenden sowie realisierte Kursgewinne) und den Veränderungen der Kurse der in den Fonds befindlichen Renten-, Aktien- oder Immobilienwerte. Die Rendite macht deutlich, wie sich ein vor einiger Zeit angelegter Geldbetrag in Bezug zum gegenwärtigen Ergebnis der Anlage entwickelt hat. Sie unterliegt jährlichen Schwankungen (Verlustrisiko inbegriffen). Vor allem bei Anleihen wird die sogenannte Rendite bis Fälligkeit ausgerechnet, die sich jedoch nur zeigt, wenn das Wertpapier (ohne Recht auf Option) bis zum fälligen Termin im Besitz des jeweiligen Anlegers bleibt. | | R |
Rentabilitätsverlust | Die betriebswirtschaftliche Kennziffer der Rentabilität zählt zu den wichtigsten Kennziffern in einem Unternehmen. Sie zeigt an, inwieweit sich eine entsprechende Investition für das Unternehmen und seine Erträge positiv auswirkt und wie das Verhältnis von Ausgaben an Investitionsmitteln und Einnahmen aus Produktverkäufen zu bewerten ist. Ein Rentabilitätsverlust zeigt sich im unzureichenden Einnahmen-Ausgaben-Verhältnis. Es reicht manchmal schon aus, wenn sich ein Anbieter eines besseren Produktes oder gleichen Produktes mit niedrigerem Preis durchsetzt oder in unmittelbarer Nachbarschaft ein gleichartiges Geschäft einen entsprechenden Kundenzustrom den Umsatz vermindern lässt. Selbst Versicherungen sind von Rentabilitäts-Verlust betroffen, wenn nicht vorhersehbare, versicherte Ereignisse zu Vertragszahlungen führen, die eine Prognose nicht erfassen konnten. Besonders Sach- und Schadenversicherer sind von Waldbränden, Orkanen, Erdrutsche oder Überschwemmungen meist sehr betroffen. Auf einen Rentabilitäts-Verlust eines Unternehmens oder Branche reagiert die Börse sehr empfindlich, was sich in einem Kapitalentzug (Verkauf der Aktien Anteile, Fonds, Anleihen) niederschlägt, für die jeweiligen Inhaber ebenso einen Verlust zeigen kann. | | R |
Risikofaktor | Mit dem Risikofaktor bestimmen Banken oder Kreditinstitute ein vorhandenes oder nicht bestehendes Risiko für eine bestimmte Investition oder ein Projekt einer natürlichen oder juristischen Person, was nach Basel III mit einem entsprechenden Eigenkapital abgesichert werden muss. Gleichzeitig damit legt die Bank ihr eigenes bestehendes Risiko bei einer Kreditvergabe offen. Ein Risikofaktor mit unterschiedlichen Auswirkungen auf ein zu bewertendes Risiko tritt beim Hausbau einer Privatperson sowie bei einer Investition durch ein Unternehmen auf. Ein Risiko kann für beide Geschäftsseiten durch unterschiedliche Maßnahmen gemindert oder gering gehalten werden. Ein gutes Risikomanagement sorgt für einen Risikofaktor, der einen Kreditausfall sehr klein halten kann. Für das Risikomanagement stehen standardisierte Maßnahmenkataloge zur Verfügung, die zwar einen hohen zeitlichen Aufwand beanspruchen, aber gleichzeitig alle Risiken anzeigen und Lösungen einbinden lassen. Mit einem Risikomanagement werden eventuelle Probleme aufgezeigt, deren vorzeitige Lösung eine wesentliche Verminderung des Risikofaktors mit sich bringt. Risiken managen ist besser als Krisen managen. | | R |
Roll-over | Regelmäßige Zinsneufestsetzung bei Transaktionen mit variablem Zinssatz. | | R |